Was ist Inbound Marketing?

Beitragsbild Inbound Marketing

Benötigt euer Unternehmen mehr Leads? Möchtet ihr vorhandene Leads besser qualifizieren, bevor sie an den Vertrieb übertragen werden? Seid ihr auf der Suche nach einem durchgängigen Prozess, der messbare Ergebnisse liefert? Dann ist Inbound Marketing wahrscheinlich die Lösung, nach der ihr gesucht habt. In diesem Artikel erfahrt ihr alles, was ihr zum Einstieg in Inbound Marketing wissen müsst: wofür es eingesetzt wird, aus welchen Schritten sich die Inbound-Marketing-Methode zusammensetzt, was die wichtigsten KPIs im Inbound Marketing sind und welche Tools ihr dafür benötigt.

Autor: Marc Heydrich

Veröffentlicht:

Inbound Marketing

17 Min. Lesezeit

Für noch tiefer gehende Informationen zum Inbound Marketing mit vielen Schaubildern und praktischen Beispielen ladet jetzt unseren All-in-one Inbound Marketing Guide herunter.

Definition Inbound Marketing

Das Ziel von Inbound Marketing ist es, euren potenziellen Kunden relevante Inhalte zur Beantwortung ihrer Fragen und Lösungen für ihre Probleme bereitzustellen, um dadurch Vertrauen aufzubauen und sie über den gesamten Kaufprozess hinweg bestmöglich zu unterstützen.

Vielleicht habt ihr schon einmal von dem berühmt-berüchtigten Vertriebsmantra “Always be closing” gehört, welches ursprünglich aus dem Spielfilm “Glengarry Glen Ross” von 1992 stammt, in dem Alex Baldwin den Typus eines übermotivierten Verkäufers verkörpert, der einem sofort die Pistole auf die Brust setzt und nur an seinem eigenen Umsatz interessiert ist. Jahrelang galt “Always be closing” (oder kurz: ABC) als goldene Regel in B2B-Vertriebsstrukturen.

Always be closing helping

Inbound Marketing bedeutet gewissermaßen die Abkehr von der “Always be closing”-Philosophie und ersetzt diese durch ein “Always be helping”. Indem ihr eure potenziellen Kunden mit echten Mehrwerten und Hilfestellungen über die Customer Journey hinweg unterstützt, gelingt es euch, eine vertrauensvolle Beziehung zu eurem Kunden aufzubauen.

Dies ist für beide Seiten von Vorteil, da euer Interessent mit euch einen vertrauenswürdigen Experten gewonnen hat und euer Vertrieb sich sicher sein kann, dass der Interessent ihn berücksichtigen wird, wenn die Zeit zum Kauf gekommen ist.

Was macht Inbound Marketing so erfolgreich?

Beschaffungsprozesse im B2B-Bereich sahen vor 20 Jahren ganz anders aus als heute. Wer damals eine Investitionsentscheidung zu treffen hatte, konnte kaum auf neutrale und öffentlich verfügbare Informationen zurückgreifen, sondern war im hohen Maße davon abhängig, welche Informationen man vom Vertrieb des jeweiligen Anbieters erhielt.

Heute können eure potenziellen Kunden sämtliche Informationen über ein Produkt online einholen, ohne jemals mit dem Vertrieb gesprochen zu haben. Von Blogartikeln und E-Books, über Videos, Podcasts und Webinare bis zu Rankings und öffentlich verfügbaren Preislisten – die Möglichkeiten, sich frühzeitig und umfassend über ein Produkt oder einen Anbieter zu informieren, sind mittlerweile auch im B2B-Bereich äußerst vielfältig.

Diese neuen Möglichkeiten für Kunden haben den Vertrieb von B2B-Produkten nachhaltig verändert. Denn wenn heute ein potenzieller Kunde in den Kontakt mit einem Vertriebsmitarbeiter tritt, ist davon auszugehen, dass wesentliche Vorentscheidungen aufseiten des Kunden bereits getroffen wurden und nicht mehr revidierbar sind. Mit anderen Worten: Der Vertrieb im B2B kann heute nicht mehr den gesamten Kaufprozess abdecken, sondern in aller Regel nur noch den letzten Teil – den eigentlichen Kaufabschluss.

Marketing und Vertrieb arbeiten Hand in Hand

Richtig angewandt arbeitet also Inbound Marketing keinesfalls gegen den Vertrieb, sondern wird zu dessen größter Unterstützung, indem es bereits vor dem ersten Vertriebskontakt gute Leads von schlechten Leads sondiert, Vertrauen in euer Unternehmen und eure Produkte aufbaut und die Kaufbereitschaft steigert. Auf diese Weise wird Inbound Marketing eine stetig wachsende Anzahl qualifizierter Leads hervorbringen, die ihr mit personalisierten Inhalten weiter ansprechen könnt, was wiederum zu höheren Umsätzen und wiederkehrenden Kundenbeziehungen führen wird.

Inbound Marketing Guide Cover

Jetzt zum Inbound-Marketing-Experten werden

Ladet unseren umfangreichen Guide mit vielen praktischen Tipps und Beispielen als kostenfreies E-Book herunter.

Jetzt downloaden

Die Inbound Marketing Methode

Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Pipeline mit kaufbereiten Leads aufzubauen, die so vorqualifiziert wurden, dass sie für den – in den meisten B2B-Branchen nach wie vor sehr wichtigen persönlichen Verkaufsprozess – an euren Vertrieb übergeben werden können.

Inbound Marketing Prozess

Dies erreichen wir über sechs aufeinanderfolgende Schritte, über die ihr das Maximum aus eurer Inbound-Marketing-Strategie herausholen könnt:

  • Schritt 1: Zunächst versuchen wir ein möglichst genaues Verständnis über die Unternehmen, deren Ansprechpartner und den typischen Beschaffungsprozess aus eurer Zielgruppe zu gewinnen.
  • Schritt 2: Wir entwickeln spezifische Botschaften, die die Aufmerksamkeit unserer Zielgruppe gewinnen und ihre Interaktionsbereitschaft anregen sollen.
  • Schritt 3: Über Werbeanzeigen oder Content Marketing transportieren wir eure Botschaften an die Zielgruppe und holen Besucher auf eure Landingpages.
  • Schritt 4: Auf den Landingpages bieten wir den Besuchern einen kostenfreien Mehrwert und erhalten im Gegenzug ihre Kontaktdaten. Hierdurch schaffen wir die juristische Legitimation, mit dem Interessenten auch weiterhin gesetzeskonform zu interagieren.
  • Schritt 5: Einmal im Besitz der Kontaktdaten können wir zielgerichtete Maßnahmen ergreifen, mehr über den Interessenten und dessen Kaufinteresse zu erfahren. Zugleich steigern wir die Kaufbereitschaft durch unterstützende Informationen und Angebote.
  • Schritt 6: Passt der Lead in unsere Zielgruppe und zeigt eine konkrete Kaufabsicht, leiten wir den Lead automatisiert an den Vertrieb weiter, wo bestenfalls der Kauf erfolgreich abgeschlossen wird.

Sehen wir uns nachfolgend die einzelnen Schritte genauer an.

Schritt 1: Zielgruppe definieren

Fragt man Gründer und Unternehmensinhaber nach ihrer Zielgruppe, kommt häufig als Antwort: “jeder”. Dies ist ein großer Fehler.

Nur sehr große Unternehmen können es sich erlauben, viel Geld in Werbung und Branding zu investieren, die sich nicht an eine engumrissene Zielgruppe richten. Wenn ihr hingegen ein mittelständisches Unternehmen oder Start-up seid, ist es von essenzieller Bedeutung, die eigene Zielgruppe so weit es geht einzuschränken. Warum?

  • Mit einer engen Zielgruppe (auch als Nische bekannt), könnt ihr eure Botschaften genau auf die Bedürfnisse und Tonalität eurer Zielgruppe abstimmen und erhaltet somit eine deutlich größere Chance, gehört zu werden.
  • Mit einer engen Zielgruppe könnt ihr euer vorhandenes Budget einsetzen, um innerhalb dieser Nische zu einem starken Player zu werden, wohingegen ihr in einer breiten Zielgruppe nur einer von vielen wärt.

Das Ideal Customer Profile

Die Definition eurer Zielgruppe beginnt mit der Erstellung eines Ideal Customer Profiles (kurz: ICP).

Das ICP ist eine fiktive Repräsentation eures idealen Kunden, also typischerweise desjenigen Kunden, für den eure Produkte besonders gut geeignet sind und über den ihr über einen langen Zeitraum einen sehr hohen Umsatz generieren könnt. Das ICP beschreibt eure Zielgruppe nicht als Person, sondern als Unternehmen und umfasst üblicherweise Unternehmensdaten (z. B. Mindestumsatz), fachliche Voraussetzung (z. B. eine bestimmte Technologie, die das Unternehmen bereits im Einsatz hat) sowie kulturelle Prämissen (z. B. Familienunternehmen).

Die Buyer Persona

Richtet sich das ICP auf ein ganzes Unternehmen, beschreibt die Buyer Persona eine fiktive Person in diesem Unternehmen, die ihr über den Kaufprozess von euch und euren Produkten überzeugen wollt. An den allermeisten B2B-Beschaffungsprozessen sind verschiedene Personen und Rollen beteiligt. Für euch ist es überaus bedeutsam, zu verstehen, wie sich diese Rollen unterscheiden und wie sich dies auf eure Inhalte auswirkt. Im Account-based Marketing (ABM) lassen sich Rollen zum Beispiel in Stakeholder, Entscheidungsträger, Power User und Sponsoren unterteilen.

Die Customer Journey

Nachdem ein Ideal Customer Profile und mehrere Buyer Personas entwickelt wurden, die die typischen Rollen in einem Kaufprozess verkörpern, ist es wichtig, ein genaues Verständnis des Beschaffungsprozesses an sich zu entwickeln. In der Customer Journey unterscheiden wir üblicherweise in drei Phasen:

  • Awareness: Der Käufer wird sich des Problems bzw. eines Bedarfs bewusst.
  • Consideration: Der Käufer definiert das Problem und vergleicht die verschiedenen Optionen zur Problemlösung.
  • Decision: Der Käufer evaluiert und entscheidet sich für einen Anbieter.

Schritt 2: Content Map entwickeln

Nachdem wir unsere Zielgruppe möglichst detailliert definiert und verstanden haben, müssen wir uns im nächsten Schritt überlegen, mit welchen Inhalten und Services wir den unterschiedlichen Adressaten unserer Zielgruppe den besten Mehrwert bieten und uns als kompetenter Problemlöser etablieren können. Das Ergebnis ist eine Content-Map, die auf der einen Achse die unterschiedlichen Buyer Personas und Rollen unseres Zielkunden und auf der anderen Achse die unterschiedlichen Phasen der Customer Journey enthält und jeder Kombination passende Inhalte zuordnet.

Eine Content Map ist eine Matrix, in der wir festlegen, wie wir die richtigen Personen (Buyer Persona) zur richtigen Zeit (Customer Journey) mit den richtigen Inhalten erreichen.

Drei Fehler sollten in der Kommunikation grundsätzlich vermieden werden:

  1. Über die Eigenschaften und Funktionen eures Produktes reden. Stellt stattdessen den Nutzen in den Vordergrund. Eure Kunden sind daran interessiert, wie ihr ihre Probleme löst.
  2. Unvollständige Antworten geben. Konfusion und Hilflosigkeit bei einem Interessenten führt in aller Regel nicht dazu, dass sich dieser für Rückfragen bei euch meldet, sondern dass ihr ihn verliert.
  3. Schwächen und Nachteile verschweigen. Geht davon aus, dass ein Interessent über die Nachteile eurer Produkte sowieso bestens Bescheid weiß. Natürlich müsst ihr nicht auf euren eigenen Schwächen herumreiten, aber bekommt ein Interessent das Gefühl, dass ihr diese bewusst verschweigt oder sogar darüber die Unwahrheit sagt, verspielt ihr wertvolles Vertrauen.

Schritt 3: Traffic aufbauen

Die Vorarbeit ist erledigt, nun wollen wir unsere Vertriebspipeline mit vielen, möglichst hochwertigen Leads füllen. Um dies zu erreichen, müssen wir zunächst erreichen, dass möglichst viele Interessenten aus unserer Zielgruppe auf uns als relevanter Anbieter aufmerksam werden. Mit anderen Worten: Wir müssen Traffic aufbauen.

Der schnellste Weg, eure Zielgruppe mit euren Botschaften zu erreichen, erfolgt über die Schaltung von Ads beispielsweise auf Google und Social Media. Auch wenn diese Taktik nach wie vor als Werbung bezeichnet wird, hat es mit klassischer Werbung, wie wir sie aus Print und TV kennen, nur wenig gemein. Der Content, den ihr über eure Ads ausspielt oder auf den ihr aufmerksam macht, sollte eben nicht werblich sein, sondern eine Hilfestellung für den Nutzer darstellen. Im Prinzip unterscheidet sich dieser Content nicht von dem Content, den ihr auch über SEO vermarkten oder auf Social Media posten würdet. Das, wofür ihr Google, LinkedIn und Co. bezahlt, wenn ihr Ads auf ihren Plattformen bucht, ist die Möglichkeit, eure Inhalte punktgenau dort zu platzieren, wo ihr sie haben wollt: bei eurer Zielgruppe (Targeting).

Schritt 4: Leads generieren

Haben wir die Aufmerksamkeit unserer Zielgruppe gewonnen, geht es als Nächstes darum, den Interessenten in einen Lead zu konvertieren, das bedeutet, wir müssen seine Kontaktdaten erhalten.

Im Vertrieb und Marketing bezeichnet ein Lead den Kontakt mit einem Interessenten, der uns seine Kontaktdaten hinterlassen hat.

Wofür benötigen wir die Kontaktdaten?

  1. Um den Interessenten zukünftig proaktiv mit nützlichen Informationen versorgen zu können
  2. Um mehr über den Interessenten erfahren und daraus ableiten zu können, ob der Interessent zu unserer Zielgruppe passt
  3. Um weitere Interaktionen des Interessenten mit unseren Online-Angeboten aufzuzeichnen und daraus Folgeaktionen zu initiieren

Jeder Leadgenerierungsprozess ist anders und sollte auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt sein. Üblicherweise leitet unsere Werbeanzeige, die wir in Schritt 3 besprochen haben, weiter auf eine Landingpage. Auf dieser Landingpage bieten wir dem Interessenten ein sogenanntes “Lead Magnet” an, um im Gegenzug die Kontaktdaten (E-Mail-Adresse und Name) des Interessenten zu erhalten. Ein Lead Magnet kann grundsätzlich alles sein, was einen Nutzen für den Interessenten hat: ein Webinar, ein Podcast, ein E-Book, eine Produktdemo, eine Checkliste u. v. m. Wichtig ist, dass es erkennbaren Zusammenhang zwischen dem Lead Magnet und unserem Produkt gibt. Sonst ist die Gefahr groß, dass sich der Interessent zwar für das Lead Magnet, nicht aber für unser Produkt interessiert.

In unserem Artikel Demand Generation vs. Lead Generation erhaltet ihr viele nützliche Hinweise, wie sich die Leadgenerierung für ein effektives B2B-Marketing durch Demand Generation erweitern lässt.

Schritt 5: Leads qualifizieren

Nur weil ein Besucher unser Lead Magnet konsumiert und uns Kontaktdaten überlassen hat, bedeutet das nicht, dass der Besucher auch willens oder in der Lage wäre, bei uns zu kaufen. In einem typischen B2B sind nur etwa 10 % der potenziellen Kunden aktuell offen für einen Kauf. Rund 30 % der Zielgruppe ist interessiert, aber zum aktuellen Zeitpunkt nicht kaufbereit. Weitere 30 % sind zwar nicht interessiert, können aber später noch Interesse entwickeln.

Verteilung eines typischen B2B-markts

Über Lead Nurturing versorgen wir nun unseren neugewonnen Lead weiter mit nützlichen und hilfreichen Informationen, beispielsweise in Form aufeinanderfolgender personalisierter Mailings. Wichtig ist eine nicht zu aufdringliche, aber kontinuierliche Kommunikation, damit ihr im Gedächtnis und “Relevant Set” eures potenziellen Kunden haften bleibt. Wenn sichergestellt ist, dass eure Informationen einen echten Mehrwert beim Empfänger erzeugen und nicht als konstanter Sales Pitch wahrgenommen werden, spricht auch nichts dagegen ab und zu einen positiven Druck beispielsweise in Form eines “Special Offers” zu erzeugen.

Schritt 6: Kauf abschliessen

Wann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem ihr einen Lead an euren Vertrieb weiterleiten solltet? Da ihr für den hier beschriebenen Prozess vermutlich eine Marketing Automation Software einsetzen werdet, könnt ihr diese Entscheidung am effektivsten über ein sogenanntes Lead Scoring steuern.

Beim Lead Scoring werden eure Leads anhand von Eigenschaften und messbarem Verhalten bewertet und so ihre Abschlusswahrscheinlichkeit bzw. ihre Relevanz für euer Unternehmen ermittelt. Anhand des Lead Scorings wird ein Lead kontinuierlich vom System anhand der über ihn gewonnen Eigenschaften sowie anhand seines Verhaltens bewertet.

Überschreitet der Score einen zuvor festgelegten Schwellenwert, kann der Lead zum Beispiel automatisch an den Vertrieb für eine persönliche Kontaktaufnahme übergeben werden. Auf diese Weise erhält der Vertrieb nur solche Leads, die a) zu eurer Zielgruppe gehören, also interessant für euch sind, und die b) eine konkrete Kaufabsicht haben.

Weitere Details dazu, wie ein Lead-Scoring-Modell im Unternehmen eingeführt wird und welche Erkenntnisse sich daraus ableiten lassen, findet ihr in unserem Komplettleitfaden zu Lead Scoring.

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick

Mit Inbound Marketing investiert ihr in euren zukünftigen Sales, indem ihr zu all jenen potenziellen Kunden eine vertrauensvolle Beziehung aufbaut, die noch nicht kaufbereit, aber grundsätzlich interessiert sind. Dies führt zu einem deutlichen Anstieg qualifizierter Leads.

  • Mit Inbound Marketing steigert ihr signifikant die Abschlussquote eures Vertriebs, da dieser sich voll und ganz auf solche Leads konzentrieren kann, die eine konkrete Kaufabsicht aufweisen.
  • Mit Inbound Marketing kann euer Sales Cycle drastisch verkürzt werden, da ihr eure potenziellen Kunden mit nützlichen Informationen versorgt, die die Entscheidungen im Beschaffungsprozess beschleunigen.
  • Inbound Marketing läuft zu großen Teilen automatisiert ab und ist damit in hohem Maße skalierbar.
  • Mit Inbound Marketing und Vertrieb Hand in Hand und auf Basis gemeinsamer Ziele und Kriterien.

Inbound Marketing Kennzahlen

Ein weiterer Vorteil: Der Erfolg von Inbound Marketing ist vollständig messbar. Dazu möchten wir euch im folgenden Abschnitt einige aussagekräftige Kennzahlen vorstellen, die euch vom ersten Tag an darüber aufklären, ob sich eure Investitionen rechnen.

Unsere Top 7 Kennzahlen

Website Traffic

Diese Kennzahl gibt an, wie viele Besucher ihr mit euren Werbeanzeigen und mit Content Marketing erreicht.

Visitor-to-Lead Conversion

Diese Kennzahl gibt an, wie viele eurer Landingpage-Besucher das OptIn-Formular ausfüllen und zu eurem Lead werden.

Lead-to-Customer Conversion

Diese Kennzahl gibt an, wie viele eurer Leads zu späteren Kunden werden. Ist dieser Wert zu gering, müsst ihr voraussichtlich an der Qualität eurer Leads arbeiten.

Cost per Lead (CPL)

Der CPL gibt an, welche Kosten ihr für einen Lead aufwenden müsst. Auf diese Weise lassen sich einzelne Maßnahmen gut miteinander vergleichen.

Customer Lifetime Value (CLV)

Der CLV entspricht dem durchschnittlichen Wert eines Kunden über sein gesamtes Kundenleben.

Customer Acquisition Cost (CAC)

Die Kundengewinnungskosten geben an, wie viel ihr für die erfolgreiche Gewinnung eines Kunden ausgegeben habt.

CLV:CAC-Ratio

Die CLV:CAC-Ratio misst das Verhältnis zwischen dem Lebenszeitwert (Customer Lifetime Value) eines Kunden und den Kosten für die Akquise dieses Kunden (Customer Acquisition Cost) und ist ein Indikator für die Profitabilität und Effizienz eures Marketings.

Benötigte Software und Tools

Inbound Marketing ist ohne den Einsatz der richtigen Software und Tools nicht möglich. In diesem Abschnitt stellen wir die wichtigsten Tools vor, die hervorragend zusammenarbeiten und bestens dafür geeignet sind, mit Inbound Marketing schnelle und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Ein Überblick reicht euch nicht? Dann schaut euch unbedingt unseren Überblick zu den besten Tools im Inbound Marketing an, in dem wir ausführlich auch viele Geheimtipps genauer unter die Lupe nehmen.

CRM

Euer CRM ist sicherlich eine der wichtigsten Software-Komponenten in eurem Inbound-Marketing-Arsenal. Ein CRM-System (Customer Relationship Management) ist eine Plattform, die diejenigen Abteilungen, die an der Marktbearbeitung beteiligt sind (z. B. Marketing, Vertrieb und Kundendienst) miteinander verbindet und sämtliche Aktivitäten, Notizen und Daten eines Kunden in einem einzigen zusammenhängenden System organisiert.

Auf dem Markt gibt es eine ganze Reihe großartiger Plattformen wie HubSpot Sales Hub, pipedrive oder Salesforce Sales Cloud.

Marketing Automation

Marketing Automation ist die zentrale Software in der Leadgenerierung und ist in der Lage, wiederkehrende Aufgaben im Marketing nahezu vollständig zu automatisieren. Dazu gehören der Versand von E-Mails, Beiträge auf Social Media oder die Steuerung von Anzeigen-Kampagnen. Marketing Automation Software schafft Effizienz, bietet euren potenziellen Kunden eine individuelle Erfahrung und ermöglicht es euch, eure Marketingaktivitäten zu skalieren, ohne dass das Marketingteam im selben Umfang mitwachsen muss.

Gängige Software-Tools im B2B-Umfeld sind beispielsweise HubSpot Marketing Hub sowie ActiveCampaign.

Hinweis: Wollt ihr mehr über Marketing Automation und die unterschiedlichen Anbieter erfahren, werft unbedingt einen Blick auf unseren Artikel „Was ist Marketing Automation?“. Einen ausführlichen Vergleich zwischen HubSpot und ActiveCampaign findet ihr in unserem Artikel „HubSpot und ActiveCampaign im Vergleich“.

Content Management

Die Funktionsweise eines Content Management System (CMS) dürfte den meisten bekannt sein. Es handelt sich um eine Software, mit der ihr Websites erstellen und verwalten könnt, ohne den Web-Auftritt von Grund auf neu programmieren zu müssen.

Im Kontext von Inbound Marketing kommt eurer Website eine große Bedeutung zu, indem sie sämtlichen Content bündelt, den ihr euren Interessenten anbietet. So verfügen CMS wie WordPress oder HubSpot CMS über leistungsfähige Funktionen zur Erstellung und Administration von Blog-Artikeln. Auch Landingpages können in eurem CMS entwickelt werden.

Booster Tools

Daneben gibt es noch eine Reihe optionaler Tools, die je nach Branche und Anwendungsfall eine wertvolle Ergänzung in eurer Inbound Strategie ausmachen können. Schaut euch gerne hierzu unseren All-in-one Inbound Marketing Guide an, in dem wir einige dieser Tools vorstellen.

Was kostet Inbound Marketing?

Um euch einen Eindruck zu geben, mit welcher Investition ihr bei Inbound Marketing zu rechnen habt, möchten wir euch in diesem Abschnitt eine grundsätzliche Indikation über die anfallenden Kosten geben. Je nach Branche und Anwendungsfall können die tatsächlichen Kosten über oder unter den angebenden Werten liegen. Auch gehen wir hierbei davon aus, dass die Leistungen durch eine spezialisierte Inbound-Marketing-Agentur wie inboundfriends erbracht werden. Übernehmt ihr bestimmte Leistungen davon selbst, sinken die Kosten natürlich entsprechend. Nicht berücksichtigt sind Kosten für Lizenzen sowie für Werbeanzeigen.

Einmaliger Aufwand

Gesetzt den Fall ihr wollt frisch in das Thema Inbound Marketing einsteigen, besteht die erste Phase darin, eine tragfähige Inbound-Marketing-Strategie zu entwickeln, in der alle einzelnen Elemente wirkungsvoll ineinandergreifen. Ziele und KPIs werden definiert, ein Ideal Customer Profile mit unterschiedlichen Buyer Personas entwickelt und eine Customer Journey entworfen. Diese Phase veranschlagt typischerweise zwischen einmalig 5.000 € und 10.000 €.

Darauf aufbauend wird die Marketing Automation Plattform (z. B. HubSpot) aufgesetzt und individuell für euch konfiguriert. Für Landingpages, Mailings, Calls-to-Action und Formulare werden wiederverwendbare Vorlagen angelegt und wichtige Workflows (zum Beispiel der gesetzlich vorgeschriebene Double-Opt-in-Prozess) entwickelt. Weiterhin werden vorhandene Drittsysteme integriert und bestehende Daten importiert und bereinigt. Aufgrund unterschiedlicher technischer Gegebenheiten ist die Kostenspanne mit einmalig 6.000 € bis 15.000 € hier ein wenig größer.

Fortlaufender Aufwand

Anschließend beginnt ein durchlaufender Prozess, in dem fortlaufend neuer Content produziert wird, um eure Vertriebspipeline zu füllen. Zu jedem Durchlauf gehört, dass ein neues Lead Magnet produziert oder ein bestehendes Lead Magnet überarbeitet wird, dazugehörige Landingpages und Opt-in-Formulare entwickelt werden, E-Mail-Sequenzen für das Lead Nurturing erstellt werden und unterstützender Content z. B. auf eurem Blog oder auf Social Media bereitgestellt wird. Abhängig vom Umfang dieser Maßnahmen und der Menge der betroffenen Kanäle liegen die monatlichen Kosten zwischen 4.000 € und 14.000 €.

Wirtschaftlichkeit und ROI

Wie ihr sehen könnt, bringt eine Inbound-Marketing-Initiative eine gewisse Investition für euer Unternehmen mit sich. Demgegenüber stehen jedoch außerordentliche Wachstumschancen. In der Regel erreichen professionell aufgesetzte Inbound-Marketing-Programme schon nach wenigen Monaten einen positiven Return on Investment.

Wenn ihr für euer Unternehmen wissen möchtet, welche spezifischen Potenziale Inbound Marketing bereithält und wie eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung aussehen kann, vereinbart gerne einen kostenfreien Termin mit uns.

Unser Fazit

Inbound Marketing ist kein vorübergehender Trend, sondern die logische Konsequenz eines sich radikal veränderten Kundenverhaltens besonders auf B2B-Seite. Um das Unternehmenswachstum nachhaltig voranzutreiben, sollte sich Marketing und Vertrieb nicht auf zufällige Erfolge verlassen, sondern – von der Zielgruppendefinition über den Leadaufbau bis zur Leadqualifizierung – einem systematischen und verlässlichen Prozess folgen, wie ihn die Inbound-Marketing-Methodik bietet.

Marc Heydrich

Über den Autor

Marc Heydrich ist seit über zwanzig Jahren im digitalen B2B-Marketing tätig. Als Geschäftsführer und Berater bei inboundfriends ist Marc verantwortlich für die strategische Beratung zu den Themen Inbound Marketing, Sales Enablement und HubSpot.

Regelmäßig die wichtigsten Inbound Marketing Tipps & Tricks erhalten

Abonniert unseren Newsletter und wir senden euch regelmäßig wertvolle Tipps & Tricks zu Inbound Marketing direkt in euer Postfach.

  • Beitragsbild zu Growth Marketing und der Rolle von Growth Hackern

    Erfolgreiches Growth Marketing: Strategien, Methoden und die Rolle von Growth Hackern

    Im Bereich des digitalen Marketings, in dem Unternehmen nicht nur überleben, sondern florieren wollen, hat sich das Konzept des Growth…

  • Tipps fuer eine gelungene Buyer Journey

    Tipps für eine gelungene Buyer Journey im B2B-Bereich

    Die Gestaltung der Buyer Journey, also des Wegs eurer Kunden hin zu einem Produktkauf oder einer Leistungsbuchung, ist entscheidend für…

  • Beitragsbild zum CPC

    Den Cost per Click (CPC) verstehen – und verringern

    Spätestens im Rahmen von Google Ads stößt jeder Marketing-Treibende auf das Modell des Cost per Click (CPC). Der CPC ist…